Der Faszienkörper des Menschen

Eine integrative Betrachtung

Das fasziale System bildet einen dreidimensionalen Bindegewebskörper, der dem Menschen Form und Gestalt gibt. Dieser Körper ist eine Kontinuität, ein singuläres Organ, das unser Inneres repräsentiert und für die Gestaltung des Äußeren zuständig ist.
Dieses fasziale Organ bildet Taschen und Räume (Kompartments) in denen alle Strukturen des Menschen beherbergt sind: Muskeln, Knochen, Organe, Gelenke, Nerven, Gefäße, etc. 
Fasziale Kontinuität ist daher kein Konstrukt, sondern eine lebendige Tatsache, die sich in einem dynamischen Faszienkörper wiederfindet.
Dieses fasziale System ist auch unser größtes Sinnesorgan und gleichzeitig auch der Raum des Vegetativums. Unser Empfinden, Fühlen, Wollen und das Selbstbildnis findet sich in den Strukturen des Faszienkörpers eingebettet.
Der Faszienkörper ist nicht nur Gestalt sondern auch Raum für Gestaltung und Ausdruck unserer Emotion und Stimmungslage. Der Faszienkörper ist der Raum der Interaktion.

In diesem Webinar nähern wir uns dem Faszienkörper von verschiedenen Seiten:

1) Anatomie
Aufbau, Lage, Ordnung, Struktur und Kontinuität der Faszien werden aus anatomischer Sichtweise betrachtet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Kontinuität aller faszialen Strukturen. Es wird die Kontinuität innerhalb des Bewegungsapparat beschrieben, so wie auch die Kontinuität innerhalb der viszeralen und neurogenen Faszien. Zusätzlich wird die Kontinuität zwischen den einzelnen faszialen Bereichen detailliert betrachtet, also die Kontinuität zwischen den somatischen, viszeralen und neurovaskulären Faszien, sowie die Verbindungen mit der Fascia superficialis.
Diese anatomischen Betrachtungen sind die Grundlage von Zusammenhängen und gegenseitigen Abhängigkeiten im Körper und zeigen die Möglichkeiten von Kompensation. Aus der anatomischen Ordnung ergeben sich Ketten, Räume und Kavitäten.

2) Morphologie
Eigenschaften, Beschaffenheit und Qualität der Faszien werden detailliert beleuchtet und die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Die Morphologie steht in direktem Zusammenhang mit der Funktion der Faszien. Wie und wo arbeiten Faszien als kraftübertragendes, verbindendes System, wie als pufferndes, trennendes System. Wo haben sie strukturelle Aufgaben und wo erfüllen sie funktionelle Notwendigkeiten. Welche Anteile des Faszienkörpers sind derb und fest, welche Anteile sind locker und weich, welche sind dynamisch-elastisch und welche haben Gleit- und Bewegungsfunktionen. Jede dieser unterschiedlichen Funktionen erfordert eine spezifische Morphologie.
Morphologie ist die Grundlage jeder therapeutischen Arbeit mit Faszien, weil die Qualität des faszialen Gewebes die Qualität der therapeutischen Berührung bedingt.

3) Innervation
Faszien sind das am reichsten innervierte Gewebe des menschlichen Körpers und bilden das Organ für Exterozeption, Propriozeption und Interozeption. Es ist der Raum, in dem sich die Außenwahrnehmung mit der Innenwahrnehmung trifft und in dem sich unsere Motivation und unser innerer Antrieb repräsentiert. Der menschliche Faszienkörper ist die „Außenstelle“ des Gehirns, zuständig für Informationsaufnahme, Informationsübertragung, für Gestalt und Gestaltung unseres Lebens.
Wir betrachten die Anteile des Faszienkörpers, die für Außenwahrnehmung zuständig sind (Fascia superficialis), die Anteile die für Propriozeption (Stellung- und Bewegungssinn) zuständig sind (Fascia profunda) und jene Anteile, die für unsere viszerale Wahrnehung zuständig sind (Fascia visceralis). Darüber hinaus wird die Verflechtung mit dem vegetativen Nervensystem beleuchtet und Faszien in Zusammenhang mit Gefühl, Emotion und Stimmungslage betrachtet.
In Zusammenhang mit der anatomischen Ordnung und der morphologischen Organisation ergeben sich „Zentren der Wahrnehmung“, die für mögliche Fehlfunktionen, Missempfindungen und Schmerzsymptome von Bedeutung sind.

4) Phänomenologie
Das Zusammenspiel zwischen Anatomie, Morphologie und Innervation bedingt den Ausdruck des Organismus. Stärken, Schwächen, Veranlagungen, Dispositionen aber auch Fehlfunktionen und Erkrankungen äußern sich in ganz bestimmten Bereichen des Faszienkörpers auf ganz bestimmte Art und Weise. Dieses Wissen ist der Leitfaden für Anamnese, Befunderhebung, Behandlung und Therapie.

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Hier ein kurzer Auszug zum Reinschnuppern: