Meridiansysteme und das fasziale Netzwerk
Die Systeme für innere und äußere Stabilität und Flexibilität

Das Meridiansystem und das Fasziensystem haben zahlreiche Übereinstimmungen. Beide betrachten den menschlichen Organismus als holistische Einheit. Innere Organfunktionen, Bewegungsapparat und Emotionen bedingen sich, beeinflussen sich und sind gegenseitig voneinander abhängig. Keine Funktion kann für sich alleine erfüllt werden, alles steht in einem Zusammenspiel mit dem ganzen System. Und dieses System ist selbstregulierend in Abhängigkeit vom eigenen Innenraum und dem umgebenden Außenraum.
Ein selbstregulierendes System benötigt eine sichere Basis und eine gute Stabilität, muss aber gleichzeitig, flexibel genug sein, um auf alle Anforderungen in jeder Sekunde des Lebens angepasst reagieren zu können.
Innere und äußere Stabilität und Flexibilität – aus Sicht der traditionellen Medizinsysteme Japans und Chinas wird dies von Meridianen und dem Meridiansystem gewährleistet.
Innere und äußere Stabilität und Flexibilität – aus Sicht der Fasziopathie wird dies von Faszien und dem faszialen System gewährleistet.
In einer übergreifenden Betrachtung beschreiben diese beiden Sichtweisen denselben Menschen, lediglich in einer unterschiedlichen Sprache.

In diesem Seminar näheren wir uns den verschiedenen Sprachen der Medizin und finden die Übereinstimmungen sowohl auf körperlich-struktureller Ebene, als auch auf emotional-geistiger Ebene.
Folgende Bereiche werden eingehend betrachtet
 
  • körperlich-strukturelle Ebene:
Meridiane und Faszien als stabilisierende Strukturen für Statik, Haltung und Körperstellung
Qi und Körperflüssigkeiten als Ausdruck von Bewegung und Dynamik
 
  • viszerale Ebene:
Organe und Organfunktionen in Verbindung mit tiefen Leitbahnen und der Zentralfaszie des menschlichen Körpers
 
  • systemische Ebene
Grenzsysteme als Barriere und Kommunikationsraum zwischen dem „Selbst“ und dem „Nicht-Selbst“: Die Leitbahnen des Wei-Qi und deren Verbindung zu Haut, Körperdecke, Fascia superficialis, Integument- und Immunsystem
 
  • vegetativ-emotionale Ebene:
Emotionen als Ausdruck des vegetativen Nervensystems zur Sicherung des Überlebens versus Emotion als pathogener Faktor. Betrachtung von Emotion und Stimmungslage als Abhängigkeit von Körperfunktionen und deren Regulation durch Berührung, Kontakt und Vermittlung von Geborgenheit
 
In jenen Bereichen, in denen sich die beiden Sichtweisen nicht decken, bestehende spannende Möglichkeiten zu Erweiterungen des Wissensstandes. Zahlreiche Blickwinkel aus der einen „Welt“ bereichern jeweils die andere. Somit befruchten sich die Meridiansysteme und die faszialen Netzwerke gegenseitig und erweitern vielfach die klinischen Anwendungen.

Auf den Wegen dieser Betrachtung werden wir Faszienketten, viszerale Räume, Ankerpunkte, Anheftungen, superfizielle Quadranten, sympathische Innervationswege, den Vagus-Nerv und das Prinzip der „Neurozeption“ kennen lernen und dies in Verbindung bringen zu Leitbahnen und Meridianverläufen, Fern-, Alarm- und Shu-Punkten sowie dem 6-Schichten-Modell.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Modellen der zyklischen Betrachtung aller Lebensvorgängen und der Phänomenologie als grundlegender Ausdruck des menschlichen Wesens.

Dieses Modul findet hybrid statt. 
Die Teilnahme ist wahlweise möglich vor Ort, live online oder zeitversetzt als Video-Aufzeichnung:
On Site: Präsenz-Teilnahme vor Ort bei regulärem Kursablauf
On Line: Live Online-Teilnahme am gesamten Unterricht, mit der Möglichkeit zur interaktiven Mitarbeit
On Demand: zeitversetzte Teilnahme mit Zugang zur Video-Aufzeichnung für einen Zeitraum von 3 Monaten

26 UE (à 50 min)

€ 580,--
Bei Buchung bis 4 Wochen vor Kursbeginn: € 500,--

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